Beim InterRegio-Wagen 1. Klasse mußte ein Teil der Fenstereinsätze ausgetauscht werden. Ganz oben ein IR auf dem Modul von Gregor Gorys (Modellbahnausstellung Kaarst 1994). |
Als von Märklin (übrigens schon zur Spielwarenmesse ,89)
InterRegio-Wagen für Spur Z angekündigt wurden,
freute ich mich darauf, bald auch einen modernen InterRegio-Zug auf meiner Modellbahnanlage einsetzen zu können. Ich versuche stets, im Modell die Eisenbahn der Gegenwart darzustellen (MIBA 4/93, Betrieb nach Fahrplan). So konnte ich es kaum erwarten, bis die ersten Exemplare der neuen Wagen im Laden zu haben waren. |
IR mit Bistro-Wagen auf meiner privaten Anlage. |
InterRegio-Wagen
Am einfachsten erschien mir noch die Änderung des Daches zu sein.
Ich feilte und schmirgelte die beim Märklin-Modell vorhandenen Lüfterimitationen
über den Einzelabteilen vorsichtig eben und brachte - wie beim Vorbild
- an den beiden Kopfenden des Daches mittig je einen halbrunden Lüfter
an. Die Lüfter gewann ich aus Spritzlingsresten aus der Bastelkiste.
Auf die Darstellung des Lüftungsgitters über einer Eingangstür
verzichtete ich.
Nun mußte das Dach neu lackiert werden. Hierzu mischte ich Revell-Weiß
(matt, Nr. 5) mit ganz wenig schwarzer Farbe (Revell Nr. 8), bis der richtige
Farbton erreicht war. An eine zweifarbige Lackierung des Daches - beim
Vorbild und auch bei neueren Märklin-Modellen erscheint die Dachoberfläche
gegenüber den Dachseiten in etwas dunklerem Grauton - traute ich mich
zunächst nicht heran. Bei einer zweiten Serie von Umbauten wurden
dann jedoch die Dachseiten in hellerem Grau gestrichen (RAL 7035). Hierzu
wurde das Dach mit Tesafilm, dessen Klebekraft durch mehrmaliges Auflegen
auf eine Glasplatte gemildert worden war, abgeklebt.
Etwas schwieriger gestaltete sich die Änderung der Fenster. Durch
Versuche fand ich heraus, daß die Speisewagen-Fenstereinsätze
(Märklin-Bestellnummer 33131) am ehesten zu verwenden waren, um die
ungeteilten Fenster des IR-Wagens darzustellen. In der Höhe passen
diese Fenstereinsätze, doch sind sie leider zu breit. Ich versuchte
zunächst, die Rahmen an beiden Seiten schmäler zu feilen, bis
sie in die Fensteröffnung des IR-Wagenmodells paßten, aber das
gelang nicht immer zur Zufriedenheit. Als stolzer Besitzer einer Tischkreissäge
fand ich schließlich eine bessere Lösung: Ich sägte die
Fenstereinsätze unmittelbar neben einem der seitlichen Rahmen
durch. Die Breite des Sägeschnitts war genau ausreichend, um den Fensterrahmen
in der Breite so zu verkürzen, daß er in die Fensteröffnung
des IR-Wagens eingesetzt werden konnte.
Zuvor mußten die Fensterrahmen jedoch noch umlackiert werden.
Nachdem die Silberlackierung auf allen Rahmen abgekratzt war, wurden die
Rahmen mit einem superfeinen Pinsel mit grauer Farbe (Humbrol Nr.183) angestrichen.
Nun konnte ich die Fensterrahmen einsetzen. Ich versuchte zuerst, sie mit
Plastikkleber (z.B. Vollmer-Zement) zu befestigen. Dabei ist jedoch
die Gefahr von unschönen Klecksen gegeben, und, noch schlimmer,
der Klebstoff kann das Fenster verschmieren. Daher verwendete ich dann
zum Kleben Klarlack (Revell Nr. 1), auch bei den Fensterrahmen, die - weil
durchgesägt - aus zwei Teilen bestanden. Auf der Abteilseite mußte
ich (von links gesehen) zwei Rahmen mit Übersetzfenstern (die ja vom
Original-Märklin-Modell her vorhanden waren) anbringen, dann sieben
Fenster mit ungeteilter Scheibe und nochmals drei Übersetzfenster.
Für die andere Wagenseite brauchte ich (ebenfalls von links) zuerst
ein Übersetzfenster, dann zwei ungeteilte Scheiben, wieder ein Übersetzfenster
und zwei ungeteilte Scheiben, danach zwei Übersetzfenster, eine ungeteilte
Scheibe, ein Übersetzfenster, eine ungeteilte Scheibe und zum Schluß
nochmals ein Übersetzfenster. Diese Reihenfolge gilt für Wagen
zweiter Klasse. Die Fenster beim Wagen erster Klasse werden entsprechend
der verringerten Gesamtfensterzahl analog eingesetzt.
Jetzt mußte ich noch das DB-Logo ändern; hierzu bietet die
Firma Budde, Iserlohn, einen Satz Naßschiebebilder mit dem neuen
Logo der Deutschen Bahn AG an, von dem die kleinste Größe passend
zur Beschriftung der Miniclub-Wagen ist. Nun kann ich mich an einem InterRegio-Zug
erfreuen, der dem Vorbild noch ähnlicher sieht als die Originalwagen
von Märklin.
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Der Z-Großraumwagen erhielt eine neue Lackierung. |
Bistro-Café-Wagen
In meinem InterRegio-Zug fehlte - wenn er dem großen Vorbild annähernd
entsprechen sollte - noch ein Bistro-Café-Wagen. Da es diesen Wagen
(noch) nicht im Miniclub-Sortiment gibt, war ich auf den Umbau angewiesen.
Als Basis brauchte ich einen Wagen mit elf Fenstern. Der einzige Waggon,
der sich hier anbot, war der IC-Großraumwagen erster Klasse (Märklin-Nr.
8772). An diesem Modell mußten allerdings außer der Umlackierung
einige weitere Änderungen vorgenommen werden, damit es ein in etwa
dem Vorbild entsprechender Bistro-Café-Wagen wurde.
Auf der Wagenseite ohne Toilettenfenster sägte ich zwischen den
Wagentüren und dem ersten Fenster je eine weitere Fensteröffnung
aus, die in der Größe den gegenüberliegenden WC-Fenstern
entsprach. Auf der gleichen Seite schloß ich die ersten beiden Fensteröffnungen
durch passend zugeschnittene Polystyrolstücke und spachtelte noch
vorhandene kleinste
Ritzen zu. Danach erhielten die Flächen zunächst eine der
Farbe des Wagens entsprechende rote Lackierung, damit sich bei der späteren
Umlackierung an diesen Stollen keine Farbunterschiede ergaben.
Die Umlackierung der oberen Wagenhälfte (IC-Rot mußte dem
IR-Blau weichen) erledigte dankenswerterweise Dieter
Heckl vom Z-Club '92 für mich, der auch Kleinserien für Spur
Z herstellt. Die Schrift "Bistro-Café" wurde von einem Modellbahnfreund,
Rainer Gawrikow, nach einem Vorbildfoto per Computer erstellt und von der
Firma F. Vetter, Seeheim, als Naßschiebebild angefertigt. Das DB-Logo
stammt wieder aus dem Angebot der Firma Budde, Iserlohn.
Die Fenstereinsätze mußten sich schließlich noch eine
Veränderung gefallen lassen. Bei dem Märklin-Modell 8772 bestehen
ja alle Fenstereinsätze aus ganzen, nicht unterteilten Scheiben. Beim
Bistro-Café-Wagen aber sind auf der Seite mit den elf Fenstern das
1., 4., 6. und 10. Fenster (von links) Übersetzfenster, auf der anderen
Seite die beiden letzten. In diese Fenster
klebte ich grau lackierte Streben aus feinem Draht genau waagerecht
ein. Alle Fensterrahmen habe ich dann grau gestrichen (Humbrol Nr.183).
Nun konnten die Fenster eingesetzt werden. Die Einsätze für die
beiden zusätzlich ausgesägten Fenster habe ich gewonnen, indem
vorhandene Teile auf der Tischkreissäge schmäler geschnitten
wurden, wie ich es ähnlich schon bei den InterRegio-Wagen gemacht
und beschrieben hatte.
Wesentlich aufwendiger gestaltet sich der Umbau des Bistro-Café-Wagens in Z-Größe. |
Zum Teil mußten zusätzliche Fensteröffnungen herausgesägt, andere dagegen verschlossen werden. |
Die umgebauten InterRegio-Wagen im Zugverband auf einem recht interessant gestalteten Anlagenstück von Lothar Kuballe. Der Wechsel zwischen UIC-Übersetzfenstern und solchen mit ungeteilter Scheibe fällt sogar in diesem kleinen Maßstab auf !
(von K. Hammesfahr erschienen in MIBA 11/1997, Seite 44)
Letzte Änderung im November 1997 von K. Hammesfahr, Copyright © 2004 by ZMRR.