Z-Modul-Team Rhein-Ruhr

Bau eines Vierachs-Güterwagens Rils 652 mit Planenverdeck

Stückliste:

1 Wagen Eaos 106, Märklin-Modell Nr. 8650, 8651 oder 8652,
1 Stück Polystyrol 1 mm dick, 12,8 x 84 mm,
1 Stück Polystyrol 1 mm dick, 12,8 x 27,5 mm,
1 Stück Polystyrol 1 mm dick, 12,8 x 44 mm,
2 Stücke Polystyrol 1 mm dick, 12,8 x 13 mm,
18 Stücke Polystyrol 0,5 mm dick, 12,8 x 12 mm,
34 Stücke Polystyrol 2 mm dick, 9 x 4,2 mm,
2 Stücke Polystyrol-Profile (Evergreen) Profil 1 x 1 je 13 mm lang,
2 Stücke Polystyrol-Profile (Evergreen) Profil 1 x 0,7 je 10 mm lang,
2 Stücke Polystyrol-Profile (Evergreen) L-Profil 2 x 2 je 45 mm lang,
mehrere kleine Streifen Polystyrol-Profile (Evergreen) Profil 1 x 0,5,
1 Stück Butterbrotpapier 85 x 41 mm,
Revell-Farbe rotbraun Nr. 37,
Revell-Farbe blau Nr. 52,
Revell-Farbe schwarz Nr. 8,
Revell-Mattlack farblos Nr. 2.

Stückliste

Bei der Deutschen Bahn AG findet man in Güterzügen eine zunehmende Zahl von Wagen, deren nässe- und schmutzempfindliche Ladung durch ein blaues Schiebe-Planenverdeck geschützt wird. Solche Wagen gibt es in unterschiedlicher Länge als zwei-, vier- und sechsachsige Wagen. Ich entschloß mich, für die Spur Z ein Modell des vierachsigen Wagens Rils 652 zu bauen. Ein Vorbildfoto und die Maße finden sich in der von der Deutschen Bundesbahn herausgegebenen Broschüre "Güterwagen der Bahn" auf Seite 38-39. Der Waggon ist 19900 mm lang, sollte also im Modell eine LüP von 90,5 mm aufweisen. Das Märklin-Modell 8650 (Eaos-Güterwagen, wahlweise auch Modell 8651 oder 8652) liefert die passenden Drehgestelle und den Boden für den geplanten Wagen Rils 652. Die Metallplatte auf dem Boden des Märklin-Modells ist vorsichtig abzuhebeln und anschließend der Wagenboden von den Seitenwänden mit einem waagerechten Sägeschnitt zu trennen.

Eaos
(Zerschneiden des Eaos-Wagens)

Somit befinden sich an den Boden-Außenkanten noch die Reste der Seitenwandverstrebungen; diese sind planzufeilen. Die kopfseitigen Kanten bleiben jedoch vorläufig unbehandelt ! Nun wird der Wagenboden in der Mitte zwischen den beiden Drehgestellhalterungen quer durchgetrennt. Das 27,5 mm lange Polystyrolstück wird jetzt zwischen die beiden Bodenteile geklebt. Als unterseitige Verstärkung dient das 44 mm lange Polystyrolstück, das aber zu den Kopfenden hin jeweils auf 8,5 mm Länge längsseitige Einzüge von etwa 1,5 mm erhalten muß. Am besten ermittelt man bei dieser Feilarbeit das erforderliche Sollmaß durch sukzessives Herantasten mit wiederholten Anpaßproben, bis die schmaler gefeilten Endstücke genau in den unterseitigen Längsträger-Zwischenraum der Bodengruppe hineinpassen. Auf der Oberseite des Bodens wird nun das 84 mm lange Polystyrolstück so aufgeklebt, daß der Wagenboden an beiden Stirnseiten je 1 mm unter dem Auflageteil hervorragt.

Maße

Die 18 je 12 mm hohen sowie die zwei 13 mm hohen Polystyrol-Rippenstücke auf denen später das Planenverdeck aufliegt, müssen nun entsprechend der späteren Abdeckungsform am oberen Ende halbrund gefeilt werden. Das gelingt am einfachsten, wenn man die Teile genau ausrichtet, als Block in einen Schraubstock spannt und dann gemeinsam bearbeitet. Man kann sich hierzu auch eine Radiuslehre anfertigen. Auf dem Wagenboden zeichnet man auf, wo die einzelnen Rippen später sitzen sollen. Rechnerisch ist jeweils nach 4,941 mm die nächste Rippe zu plazieren. Jetzt kann mit dem Aufbau der Rippen auf dem Wagenboden begonnen werden. Nachdem die erste Rippe an der linken Kopfseite auf den Boden geklebt ist, werden zwei der 34 Abstandsstücke jeweils (9 x 4,2 mm) aus 2 mm starkem Polystyrol mit ihrer Längeseite an die erste Rippe und mit der Stirnseite so am Boden festgeklebt, daß längsseitig etwa 1 mm Abstand zum Bodenrand bleibt. Nun schließt sich die nächste Rippe an, dann folgen erneut zwei Abstandsstücke und so fort. Die Markierungen auf dem Wagenboden zeigen die richtigen Stellen an, an denen die Rippen stehen sollen. Falls sich Abweichungen ergeben, ist der Fehler auszugleichen, indem man ein Stückchen Postkartenkarton auf die Rippe klebt, bevor man sie plaziert.

Bauphasen

Wenn alle Rippen aufgeklebt sind, werden die beiden 13 mm hohen und 1 mm dicken Polystyrolstücke für die Wagen-Stirnwände bearbeitet. An den Boden-Kopfseiten befinden sich vom Eaos-Modell noch die Reste der Wandverstrebungen.

Spantenaufbau
(Fertiger Spantenaufbau)

Diese dienen als Ansatzpunkte, an die sich bei den neuen Polystyrol-Kopfwänden die senkrechten 1 x 1 mm starken Profile anschließen. Diese Teile sind an den oberen Enden abzuschrägen. Bei meinem ersten Modellversuch hatte ich die linke Strebe noch aus Messing hergestellt. Es ist jedoch weit einfacher, Polystyrol-Profile zu verwenden. Nun sind die beiden senkrechten Streben aus 1 x 0,7 mm starkem Profilmaterial am linken und rechten Stirnseitenrand anzubringen; diese Profile werden schmalseitig aufgeklebt. Dann schneidet man die waagerechten Streben aus den 1 x 0,5 mm starken Profilstreifen zu und klebt sie paßgenau zwischen die senkrechten Streben.

Stirnseiten
(Stirnseiten im Rohbau (1. Modell))

Die Leiter bringt man besser erst nach dem Lackieren an. Sie entstand aus einem Schutzgeländer des Märklin Bahnsteig-Treppenaufgangs. Allerdings wurde die Geländerbreite so weit verringert, daß das Element in den Zwischenraum zwischen linker Randstrebe und erster senkrechter Strebe paßt. Die diagonal verlaufende Stange besteht aus einem einzelnen Litzendrähtchen eines Modellbahnkabels; indes wäre ein feiner federharter Stahldraht natürlich stabiler, falls der Bastelfundus einen solchen Minischnipsel enthält. Nun können die fertig bestückten Stirnwände von außen gegen die ersten Rippen geklebt werden. Danach folgt die Lackierung der Stirnseiten mit der rotbraunen Revell-Farbe.

Zur Darstellung der Verstärkungsträger unter dem Wagenboden dienen die beiden L-Profile, die zum Rand hin abgeschrägt werden und seitlich unter dem Boden angebracht werden. Sie werden schwarz lackiert.

Danach folgt die Montage der Plane. Sie entsteht aus einem 85 x 41 mm großen Stück Butterbrotpapier. Dieses wird satt mit Ponal bestrichen und allseitig vorsichtig gegen Rippen und Boden gedrückt. Nach dem Trocknen kann man eventuell am Boden und an den Stirnseiten überstehende Planenteile mit einer Rasierklinge bündig abschneiden. Jetzt wird die Plane blau lackiert.

Die Beschriftungsfelder am linken und rechten Rand der Seitenwände werden durch Abfotografieren vom Original und Anfertigen eines Papierbildes in passender Größe gewonnen. Ebenso verfährt man bei den Längsträger-Beschriftungen unterhalb des Wagenbodens. Da das Fotopapier jedoch zu dick ist, werden mit einer Rasierklinge vorsichtig einige Schichten abgenommen und dann die Fotos an den passenden Stellen der Seitenwände mittels Klarlack, an den Längsträgern mit Alleskleber festgeklebt. Nach dem Trocknen wird das gesamte Modell noch einmal mit farblosem Revell-Mattlack Nr. 2 überlackiert.

Dem Transport feuchtigkeitsempfindlicher Güter steht nun auch auf mini-club-Anlagen nichts mehr im Wege.


Rils 652
(Fertig lackiertes Modell)

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Letzte Änderung im Januar 1998 von K. Hammesfahr, Copyright © 2004 by ZMRR.