Während meiner Teilnahme an der "Modellbau Süd" in Stuttgart
im Oktober 1998 sah ich in einer Vitrine mit Modellen der Spur Z ein Exemplar
des Planenverdeckwagens Rils 652, wie ich es auch gebaut hatte. Zwar waren
die Stirnseiten nicht korrekt nachgebildet, und das Modell hatte auch fälschlicherweise
Drehgestelle der Bauart 661 anstatt Y-Drehgestelle, wie es dem Vorbild
entsprochen hätte. Aber der Wagenkörper mit der Imitation der
einzelnen Rippen des Planenverdecks war so gut gelungen und sah so perfekt
aus, daß mir meine Eigenbaumodelle dagegen direkt schäbig und
amateurhaft unakkurat vorkamen. Ich überlegte, wie es der Erbauer
wohl geschafft hatte, die Rippen so gleichmäßig und ohne die
geringste Abweichung in der Höhe anzuordnen.
Denn aus meiner Erfahrung wußte ich, daß es dabei bei meinen
beiden Modellen erhebliche Schwierigkeiten gegeben hatte, obwohl ich die
Rippen als Block in einen Tischschraubstock eingespannt und rund gefeilt
hatte. Trotzdem war es mir nicht gelungen, die Rippen so einzubauen, daß
sie allesamt in der Höhe gleich waren. Leider war der Erbauer des
Vitrinenmodells auf der Ausstellung nicht anwesend, so daß ich ihn
nicht fragen konnte. Ich vermutete aber, daß das Wagengehäuse
dieses Modells massiv ausgeführt sein mußte und die Rippen nur
aus Fäden aufgeklebt waren.
Als ich nach Solingen zurückgekehrt war, beschloß ich sogleich,
meine Vermutung zu prüfen, indem ich meine beiden Modelle des Wagens
Rils 652 umbaute. Ich besorgte mir zunächst im Baumarkt einen Rundholzstab
von 14 mm Durchmesser und einen quadratischen Stab mit den Maßen
12 x 12 mm. Bei meinen Wagenmodellen nahm ich die Drehgestelle ab und entfernte
das Planenverdeck sowie die Rippen, so daß nur die Wagenböden
mit den Verstärkungsträgern darunter und die Stirnwände
übrig waren. Von dem Rundstab trennte ich mit der Tischkreissäge
ein 80 mm langes Stück ab, von dem quadratischen Stab zwei Stücke
von dieser Länge. Das Rundstabstück halbierte ich dann der Länge
nach, von den quadratischen Stücken sägte ich jeweils einen 5
mm breiten Streifen (längs, also 80 mm lang) ab, die ich dann weiterverwendete.
Von den beiden halbrunden Stücken trennte ich an den beiden Längsseiten
noch je 0,75 mm ab, so daß sie jedes eine Breite von 12,5 mm hatten.
Da die rechteckigen Holzstücke aber nur 12 mm breit waren, klebte
ich bei beiden auf eine der 5 mm messenden Flächen je ein 80 x 5 mm
großes Stück Polystyrol von 0,5 mm Stärke. Nun fügte
ich jeweils einen Rechteckstreifen und darauf das halbrunde Holzstück
als Wagenkörper zwischen die Stirnwände meiner Modelle ein. Dann
markierte ich auf den Seitenwänden
und oben auf der Dachmitte die Stellen, an denen die 16 Rippen sitzen
mußten. Sie sollten einen Abstand von 4,82 mm haben. Nun schnitt
ich von einem schwarzen Zwirnsfaden zweimal 16 etwa 6 bis 8 cm lange Stücke
ab, bestrich sie mit Alleskleber und klebte sie als Rippen an den markierten
Stellen auf den Wagenkörpern fest. Nachdem der Klebstoff gut getrocknet
war (d.h. am nächsten Tag), trennte ich mit einer Rasierklinge
die unten über die hölzernen Wagenkörper hinausragenden
Enden der Fäden ab. Jetzt mußten die Planenverdecke angebracht
werden. Ich verwandte hierfür wieder wie bei meinen vorigen Modellen
Butterbrotpapier. Es wurde etwas größer als benötigt zurechtgeschnitten.
Die Wagenkörper strich ich mit Ponal ein und legte dann das Butterbrotpapier
auf, wobei ich darauf achtete, daß es an einer Stirnseite bündig
abschloß. Ich drückte das Papier fest an und ließ es dann
trocknen. Am nächsten Tag schnitt ich wiederum mit einer Rasierklinge
die überstehenden Teile des Butterbrotpapiers ab. Danach erfolgte
die Lackierung des Planenverdecks, natürlich in der neuen roten Farbe
und mit Airbrushtechnik. Die Beschriftungsfelder am linken und rechten
Rand der Seitenwände wurden, sofern sie nicht von den alten Modellen
übernommen werden konnten, wieder durch Abfotografieren vom Original
und Anfertigen eines Papierbildes in passender Größe gewonnen.
Die DB-Zeichen entstammen einem Bogen von KatjaS Truck Design, die Schrift
"Cargo" entstand aus Anreibebuchstaben (25 mm) von SENO. Zum Schluß
wurden die Modelle noch mit Revell-Klarlack Nr.2 eingesprüht.
Nun fahren also zwei überarbeitete Wagen Rils 652 auf meiner Modellbahnanlage,
die mir besser gefallen als die früheren
Ausführungen.
Letzte Änderung im Dezember 1998 von K. Hammesfahr, Copyright © 2004 by ZMRR.